Das Stalderli-Hüsli steht!
Am Vormittag des 8. November 2008 buddelten eine stattliche Anzahl FSV (Feuerspritzenverein 1891 Alchenstorf der offizielle Name) Mitglieder von Hand ein gräbliähnliches (eigentlich nutzloses) Loch. Darauf wurde anschliessend angestossen; man nennt dies landläufig Spatenstich.
Das war das erste sichtbare Zeichen für eine respektable Tat. Es sollte ein Ausstellungsraum für die Handdruckspritze Stalder, Baujahr 1891, entstehen. In der Anfangszeit „Stalderli-Hüsli“ genannt, daher der Titel. Die Firma Sutter betonierte dann Fundamente und Bodenplatte und dabei blieb es vorerst (sah aus wie eine etwas zu kurz und breit geratene Bocciabahn).
Doch der äussere Stillstand trog. Die Waldbesitzer schwärmten aus und holzten was die Motorsäge hergab. Die gespendeten Stämme verwandelten sich in der Sägerei Aebi zu Balken und Brettern. Die FSV Mitglieder, unter Leitung der Zimmerei Moser, sägten, hobelten, strichen. Die Spenglerei Bill fertige das Ding auf dem Dach (Davon später; einige werden es in der Oeschberger Gewerbeausstellung gesehen haben).
Im Frühling 2010 gings dann plötzlich rasant. Schon am 19. Juni war Aufrichte angesagt. Seither haben fleissige Helfer den Ausbau effizient vorangetrieben. Das „Stalderli-Hüsli“ ist fast fertig. Salopp gesagt: Das Altersheim für die Handdruckspritze kann bald bezogen werden.
Dazu haben viele beigetragen. An vorderster Front die konstant 55 bis 60 FSV Mitglieder mit ihren Beiträgen, Barspenden und ihrer Fronarbeit. Die Finanzierung ist bis auf einen vertretbaren Restbetrag gesichert, der Bauplatz unentgeltlich für 70 Jahre zur Verfügung gestellt.
Der Ausstellungsraum kann sich sehen lassen. Fertiggarage oder Normwagenschopf wären schneller und günstiger gewesen, doch im Verein war man der Meinung, für die alte Spritze, sicher ein technisches Kulturgut und möglicherweise sogar ein Unikat, dürfe schon etwas Aufwand betrieben werden. Der Bau ist einem Feuerwehrhaus aus der Zeit vor 1900 nachempfunden. Genauer: Einem Feuerwehrhaus in einer Gemeinde ohne Kirche.
Und damit sind wir bei dem „Ding“ auf dem Dach. Glockenstuhl? Glockentürmchen? Erker? Oder gar Minarett? Nichts von alledem. Solche Aufbauten dienten der Alarmierung im Brandfall, wenn keine Kirchenglocke verfügbar war. Wer es ganz genau benennen will: Als neogotischen oder klassizistischen Dachreiter kann mans durchgehen lassen.
Im Frühsommer 2011 wurde die Spritze aus ihrem finsteren Verliess befreit. Ihre Altersresidenz steht!